Der Umzug ist gemeistert, die neue Wohnung grösstenteils eingerichtet, aber die Katze fällt seit einigen Tagen mit Unsauberkeiten auf. Sie markiert die neuen Möbel mit Urin, ihr Fell weist plötzlich kahle Stellen auf und ihr Nahrungsverhalten hat sich verändert. Dabei hatte sie bei den Umzugsvorbereitungen noch Spass an den Kisten und der Luftpolsterfolie. Katzen haben einen starken Revierbezug. Ein Umzug ist für sie darum vor allem eins: Stress. Wie Sie Ihre Lieblinge bestmöglich auf den Umzug vorbereiten und ihnen das Einleben in der neuen Wohnung besonders angenehm machen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Katze sitzt vor dem Haus

Vor dem Umzug mit Katzen

In dieser Phase ist es wichtig, dass man sich genügend Zeit für die Katze nimmt. Schmuseeinheiten und Spielstunden sollten trotz Umzugsstress nicht zu kurz kommen. Vorteilhaft ist es auch, wenn Sie sich bereits in diesem Stadium des Umzuges über die Organisation und die Einrichtung des neuen Zuhauses Gedanken machen:

  • Ist der neue Wohnort katzensicher?
  • Wo werden die Katzenutensilien am neuen Wohnort stehen?
  • Hat die Katze Lieblingsspielzeuge, welche beim Umzug bereitstehen sollten?
  • Steht der Transportkorb bereit?
  • Welche Gegenstände müssen bei der Ankunft im neuen Heim sofort greifbar sein? (Katzenklo, Futternapf etc.)
  • Sind genügend Futter und Streu für die ersten Tage eingekauft?
  • Für den Notfall: Wie lautet die Telefonnummer des nächsten Tierarztes?

Während dem Umzug mit Katzen

Gibt es jemanden im Umfeld, der bereits mit Ihrer Katze vertraut ist? In dem Fall ist es ideal, die Katze in deren Obhut zu geben. Sollte dies nicht möglich sein, gibt es einige Punkte, die Sie während dem Umzug beachten sollten:

Bevor die Umzugshelfer eintreffen, sollte die Katze in einem geschützten Raum oder alternativ im Bad untergebracht werden. Wichtig ist, dass die Katze nicht entwischen oder versehentlich eingepackt werden kann. Im Raum sollten Katzenklo, Kratzbrett oder Katzenbaum, eine Kuscheldecke oder ein getragenes Kleidungsstück der Hauptbezugsperson sowie genügend Nahrung und Wasser zur Verfügung stehen. Eine gemässigte Lautstärke der Umzugshelfer ist ebenfalls von Vorteil. Zudem ist es wichtig, dass die Katze auf dem Weg zum neuen Wohnort nicht im Umzugswagen, sondern mit Ihnen im Auto mitfährt.

Am neuen Wohnort angekommen kann die Katze wieder in einem geschützten Raum mit den oben genannten Gegenständen untergebracht werden, bis der Umzug vorbei ist.

Notfall-Tipp: Hat Ihre Katze grosse Probleme zu reisen? In diesem Fall kann man mit dem Tierarzt besprechen, ob die Katze ein leichtes Beruhigungsmittel braucht.

Wie kann sich die Katze in der neuen Wohnung am besten einleben?

Ein Umzug kann bei Katzen zu Verhaltensauffälligkeiten führen, die nicht immer erfreulich sind. Wichtig ist, dass Sie Ihre Katze nicht bestrafen, sondern Verständnis zeigen.

Hier einige Hinweise, wie sich Katzen am besten in der neuen Wohnung einleben:

  • Vertraute Möbel können Katzen helfen, sich besser an die neue Wohnung zu gewöhnen. Wollen Sie also nach dem Umzug die Wohnung mit neuen Möbel ausrüsten, ist es sinnvoll, die Möbelstücke nacheinander und nicht alle miteinander zu erneuern.
  • Um zusätzliche Vertrautheit zu schaffen, ist es vorteilhaft, den gewohnten Tagesablauf der Katze aufrecht zu halten.
  • Zudem können Katzenminze und synthetische Pheromone helfen, da sie eine beruhigende Wirkung auf die Vierbeiner haben.
  • Weist Ihre Katze auch nach zwei Monaten noch Verhaltensstörungen auf, empfiehlt sich ein Besuch beim Tierpsychologen.

Die Sache mit dem Auslauf – Freigänger Katzen

Nach dem Umzug sollten Katzen noch rund zwei Wochen zuhause bleiben bzw. noch keinen Auslauf bekommen, damit das neue Heim zur Basis des neuen Reviers werden kann. Falls sich Ihre Katze nach zwei Wochen noch nicht genügend eingelebt hat, können Sie auch länger warten. Wichtig dabei ist, dass die Katzen selber entscheiden können, ob sie hinaus möchten. Lassen Sie ausserdem zu Beginn die Türe offen, wenn die Katze draussen ist.

Bevor Sie sie nach draussen lassen, sollten folgende Punkte überprüft werden:

  • Sind Schutzimpfungen auf dem neuesten Stand?
  • Ist die Identifikation der Katze auf dem neuesten Stand?
  • Ist eine Katzenklappe montiert?
  • Gibt es andere Katzen in der Nachbarschaft? In dem Fall ist es möglich, dass die eigene Katze zu Beginn Unterstützung braucht, um sich als neue Katze im Viertel zu etablieren.

Was, wenn die Katze nach dem Umzug nach Hause geht?

Die Angst, dass die Katze zum alten Wohnort zurückkehrt, ist weit verbreitet, in den meisten Fällen jedoch unbegründet. Liegt das neue Zuhause mehr als fünf Kilometer vom alten entfernt, können sich Katzen nicht mehr orientieren und die Wahrscheinlichkeit ist somit sehr gering. Handelt es sich um weniger als fünf Kilometer, informieren Sie am besten einfach die ehemaligen Nachbarn und die Nachmieter über die Möglichkeit. Wichtig ist dabei, dass diese die Katze nicht füttern, da dies zu zusätzlicher Verwirrung führt.

Was, wenn Freigang nicht mehr möglich ist?

Es kommt immer wieder vor, dass Freilauf in der neuen Wohnung nicht mehr möglich ist, weil grosse Strassen in der Umgebung sind. In solchen Fällen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Katzensicherer Balkon und Action in der Wohnung

Ist es nicht länger möglich, die Katze nach draussen zu lassen, sollte man die Wohnung mit möglichst vielen Kletter-, Schlaf- und Versteckmöglichkeiten ausstatten. Das Spielen und Schmusen ist nun besonders wichtig, da Katzen sonst unterfordert und gelangweilt sind. Eine spannende Übung für Katzen ist beispielsweise das Verstecken von Trockenfutter in der Wohnung. So haben die Katzen Gelegenheit in der Wohnung zu “jagen”.

Die Leine

Alternativ können Sie Ihre Katze an die Leine gewöhnen. So besteht die Möglichkeit für Auslauf unter Aufsicht. Dies benötigt aber viel Zeit und Geduld, da Katzen häufig noch keinen Kontakt mit Leinen hatten.