Die Kündigung eines Mietvertrags durch den Vermieter ist auch bei unbefristeten Verträgen möglich. Um Vermieter und Mieter zu schützen, schreibt das Gesetz vor, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Beendigung eines Mietverhältnisses möglichst reibungslos verläuft. Wir klären auf, welche Rechte Mieterinnen und Vermieter haben.

Vermieterin sitzt am Laptop und setzt Kündigung des Mietvertrags auf

  • Vermieter können unbefristete Mietverträge mit einer Frist von mindestens drei Monaten kündigen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
  • Kündigung bei Nichtzahlung der Miete erfordert einen eingeschriebenen Brief und eine einmonatige Frist zur Zahlung.
  • Anhaltender Lärm kann zur Kündigung führen, wenn mehrere Mieter betroffen sind und schriftliche Warnungen vorliegen.
  • Vermieter können die Wohnung für den eigenen Hauptwohnsitz zurückfordern, müssen jedoch einen legitimen Grund angeben.
  • Missbräuchliche Kündigungen sind z.B. aufgrund familiärer Veränderungen oder zur Mieterhöhung unzulässig.

Wann kann der Vermieter den Mietvertrag kündigen?

Für eine Kündigung des Mietvertrags kann es viele gerechtfertigte Gründe geben. Der Vermieter kann den Mietvertrag mit einer Frist von mindestens drei Monaten kündigen, damit der Mieter genug Zeit hat, eine andere Wohnung zu finden. Diese Kündigungsfrist muss im ursprünglichen Mietvertrag vermerkt sein. Zudem muss für die Kündigung ein amtlich genehmigtes Formular genutzt werden. Bei Ehepartnern muss die Kündigung separat an beide Personen zugestellt werden. Mögliche Gründe für die Kündigung des Mietvertrags sind folgende

  • Kündigung der Wohnung bei Nichtzahlung der Miete und der Nebenkosten
  • Mangelnde Rücksichtnahme auf Nachbarn
  • Der Vermieter benötigt die Wohnung als Hauptwohnsitz

1. Kündigung der Wohnung bei Nichtzahlung der Miete und der Nebenkosten

Bevor der Vermieter den Mietvertrag kündigen kann, muss er der Mieterin einen eingeschriebenen Brief mit dem ausstehenden Betrag und einer Frist von einem Monat schicken. Wenn nach Ablauf dieser Frist der Betrag nicht gezahlt wird, hat der Vermieter das Recht, den Mietvertrag mit einer Frist von drei Monaten zu kündigen. Wenn es sich um kleine Beträge handelt, sollten Vermieter versuchen, eine Einigung zu erzielen, bevor der eingeschriebene Brief der Kündigung verschickt wird.

2. Mangelnde Rücksichtnahme auf Nachbarn

Anhaltender Lärm eines Mieters im Gebäude kann ein Grund für die Kündigung des Mietvertrags sein, wenn die anderen Mieterinnen im Gebäude daran gehindert werden, angemessen zu leben. In diesem Fall müssen Vermieter sicherstellen, dass es sich um ein Problem bei mehreren Mietern handelt und nicht nur bei einem einzigen Mieter: Es wäre zu einfach, den Mietvertrag aufgrund der Aussagen einer einzigen Person zu kündigen.

Die Mietpartei muss dabei schriftlich über die Lärmbelästigung und Ruhezeiten informiert werden. Besteht das Problem trotz der Warnung weiterhin, kann der Vermieter die Entscheidung treffen, den Mietvertrag zu kündigen.

3. Der Vermieter benötigt die Wohnung als Hauptwohnsitz

Wenn es einen triftigen Grund gibt, kann der Vermieter seine Immobilie zurückerhalten, um darin zu wohnen. Ein legitimer Grund, den Mietvertrag zu kündigen ist zum Beispiel folgender: Die betroffene Wohnung befindet sich im Erdgeschoss, der Vermieter lebt in einer Wohnung im dritten Stock. Da es keinen Aufzug gibt, hat der Vermieter Schwierigkeiten, sich fortzubewegen und möchte nun in der Wohnung im Erdgeschoss wohnen.

Mieterinnen haben dabei das Recht, den Grund für die Kündigung zu erfahren. Wenn der Grund als missbräuchlich angesehen wird, kann die Mieterin die Kündigung bei der Schlichtungsbehörde anfechten. Wenn die Kündigung des Mietvertrags zu finanziellen Schwierigkeiten für den Mieter oder zu Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche führt, kann der Mieter bei der Schlichtungsbehörde eine Fristverlängerung beantragen.

In welchen Fällen gilt eine Kündigung durch den Vermieter als missbräuchlich?

Eine Kündigung ist missbräuchlich, wenn sie gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstösst. Konkret bedeutet dies, dass eine Kündigung als missbräuchlich gilt, wenn sie unverhältnismässig ist.

Die folgenden Gründe werden als missbräuchlich angesehen:

  • Eine Änderung der familiären Situation der Mieterin
  • Die Kündigung zielt darauf ab, die Miete für zukünftige neue Mieter zu erhöhen
  • Die Kündigung hat zum Ziel, den Mieter zum Kauf der Immobilie zu bewegen
  • Sämtliche Gründe, welche mit dem Geschlecht, der ethnischen Zugehörigkeit, der sexuellen Orientierung, der Religion des Mieters usw. zusammenhängen

Häufig gestellte Fragen

1.) Was sind die rechtlichen Voraussetzungen für die Kündigung eines Mietvertrags durch den Vermieter?

In der Schweiz muss der Vermieter bei der Kündigung eines Mietvertrags die gesetzlichen Fristen und Formvorschriften einhalten. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und die Gründe für die Kündigung angeben, sofern der Mieter dies verlangt. Zudem sind die Bestimmungen des Obligationenrechts (OR) zu beachten, insbesondere die Artikel 266 bis 266l. Bei Fragen zur Kündigung oder Unterstützung bei einem Umzug steht MOVU Ihnen gerne zur Seite.

2.) Wie lange beträgt die Kündigungsfrist für einen Mietvertrag in der Schweiz?

Die Kündigungsfrist für einen Mietvertrag in der Schweiz beträgt in der Regel drei Monate, sofern im Vertrag nichts anderes vereinbart wurde. Für unmöblierte Wohnungen gilt diese Frist meist, während bei möblierten Wohnungen kürzere Fristen üblich sein können. Es ist wichtig, die spezifischen Regelungen im Mietvertrag zu beachten. Bei MOVU unterstützen wir Sie gerne bei Fragen rund um Umzüge und Mietverträge.

3.) Welche Formvorschriften müssen bei der Kündigung eines Mietvertrags beachtet werden?

Bei der Kündigung eines Mietvertrags in der Schweiz sind folgende Formvorschriften zu beachten: Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und von allen Mietern unterzeichnet sein. Zudem ist die gesetzliche Kündigungsfrist einzuhalten, die je nach Mietverhältnis variiert. Bei unbefristeten Mietverträgen beträgt die Frist in der Regel drei Monate. Es empfiehlt sich, die Kündigung per Einschreiben zu versenden, um einen Nachweis zu haben.

4.) Welche Gründe sind für eine Kündigung durch den Vermieter zulässig?

In der Schweiz sind zulässige Gründe für eine Kündigung durch den Vermieter unter anderem Eigenbedarf, erhebliche Vertragsverletzungen des Mieters oder wenn die Wohnung umfassend renoviert werden muss. Zudem kann eine Kündigung erfolgen, wenn der Mieter die Miete nicht bezahlt oder gegen die Hausordnung verstösst. Es ist wichtig, dass der Vermieter die Kündigungsfristen und -formen gemäss dem Mietrecht einhält. Bei MOVU unterstützen wir Sie gerne bei Fragen rund um den Umzug.