Sie haben eine Zusage für ein Praktikum in einer anderen Stadt erhalten? Oder haben sich entschlossen, ein paar Monate durch die Welt zu reisen? Oder vielleicht ist es einfach nicht möglich, die ganze Wohnungseinrichtung von der alten in die neue Wohnung zu zügeln? Bei längerem Auslandaufenthalt ist es oft am einfachsten, die Wohnung möbiliert für einen begrenzten Zeitraum unterzuvermieten. Ist dies nicht möglich, muss jedoch alles raus und irgendwo zwischengelagert werden. Welche Möglichkeiten es hierzu gibt erfahren Sie hier.
Abschied nehmen vom Lieblingssessel – aber für wie lange?
Wie überall gilt, dass die günstigste Variante nicht immer die Beste ist. Um die perfekte Lagerung für Ihre Möbel zu finden, die genau zu Ihren Bedürfnissen passt, müssen Sie deshalb zuerst einige wichtige Fragen klären:
- Wollen Sie Ihre komplette Wohnungseinrichtung einlagern oder nur einen Teil davon?
- Wie lange wollen Sie die Möbel lagern?
- Benötigen Sie zwischendurch Zugang zu Ihren Sachen oder nicht?
Abhängig von den Antworten ist nämlich die Art der Möbellagerung, die Sie wählen sollten.
Erster Schritt: Freunde und Familie fragen
Fragen Sie immer erstmal im Freundes- und Familienkreis herum, ob dort jemand Kapazitäten hat. Vielleicht besitzt einer Ihrer Freunde ja einen Monster-Dachboden, auf dem Sie den Kram lagern können? Grösster Vorteil sind natürlich die Kosten. Ihre Freunde werden Ihnen sicherlich kaum Miete abknöpfen.
Besichtigen Sie den potenziellen Lagerort im Vorfeld um zu schauen, ob tatsächlich genügend Platz vorhanden ist. Eine weniger gute Idee ist es nämlich, die Sachen aufzuteilen und bei unterschiedlichen Freunden unterzubringen. Dann kann schnell Chaos ausbrechen und Sie wissen nicht mehr, wo Sie was gelagert haben.
Achten Sie auch darauf, dass die Räumlichkeiten nicht stark verschmutzt sind und grössere Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit sollten ebenfalls vermieden werden. Zudem wäre es wichtig, eine Garantie zu haben, dass Sie Ihre Einrichtung wirklich im gewünschten Zeitraum dort lagern können. Fragen Sie also nur bei den Leuten an, denen Sie vertrauen.
Selfstorage: Zugang rund um die Uhr
Weit verbreitet ist mittlerweile das Selfstorage-System. In unterschiedlichen Grössen, von einem bis hin zu über 50 Quadratmetern werden Räume angeboten, in denen Sie alles was Sie wollen unterbringen können. Egal, ob Sie nur das Surfbrett für die Winterzeit zwischenlagern oder über mehrere Jahre sämtliche Möbel einlagern wollen. Da Selfstorage-Einheiten beheizt werden und trocken sind, können Sie auch temperaturempfindliche Sachen unterbringen. Sie müssen keine Angst haben, dass Ihre Sachen modrig riechen, wenn Sie sie nach langer Zeit wieder hervorholen.
Ein weiterer grosser Vorteil ist der Zugang zu Selfstorage. Sie haben einen eigenen Schlüssel zum blickdichten Lagerraum, der mit Videoüberwachung gesichert ist. Nur Sie haben Zugang zu Ihrem Raum und das 24 Stunden an sieben Tagen die Woche. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie lange Sie Ihre Einrichtung einlagern müssen, lassen sich Lagerzeiten auch kurzfristig verlängern. Oftmals verfügen die Anbieter auch über Möbellifte. Der grosse Schrank muss also nicht eigenhändig in den fünften Stock getragen werden. Ein Beispiel für solch einen Selfstorage-Anbieter ist „Zebrabox“, der unter anderem Standorte in Bern und Zürich hat.
Die Preise für eine Lagerung im Selfstorage variieren natürlich von Firma zu Firma. Meistens bezahlt man eine Monatsmiete, ähnlich, wie bei einer Wohnung. Die Preise berechnen sich nach Kubikmetern, die Ihre Möbel und Kisten einnehmen. Diese Art von Zwischenlagerung ist nicht ganz billig. Schliesslich hat der ganze Komfort auch einen Preis. Lassen Sie sich vorher ein Angebot machen und überlegen Sie, ob es für Sie die beste Möglichkeit ist. Generell gilt: Je länger die Mietdauer ist und je mehr Raum Sie benötigen, desto höher wird der Mietpreis.
Ganz konventionell Möbel einlagern: Ab ins Lagerhaus
Sie wissen ganz genau, dass Sie die Möbel und Kisten, die Sie einlagern wollen, für eine ganze Weile nicht brauchen? Ausserdem sind die Sachen nicht temperaturempfindlich? Alles klar, dann können Sie sich an ein Lagerhaus wenden. Diese werden meistens von ganz normalen Umzugsfirmen betrieben. Dort liefern Sie Ihr Hab und Gut ab und die Anbieterfirma erstellt eine Inventarliste, auf der jeder Karton und jedes Schrankteil aufgelistet ist. Der Lagerhausbetreiber ist dann auch dafür verantwortlich, die Sachen einzuräumen. Sie sollten vorher klären, wie es mit der Temperatur im Lagerhaus aussieht. Meistens werden die Lagerräume aber regelmässig auf Feuchtigkeit, Schädlinge und Staub geprüft.
Auf Ihre Kartons, Bilder und Teppiche können Sie jetzt übrigens nur noch nach vorheriger Anmeldung zugreifen. Für das Ein- und Ausräumen berechnet der Lagerbetreiber eine Extragebühr. Möchten Sie die Sachen nur kurz einlagern, kann sich das deutlich im Preis niederschlagen. Meistens ist die Gesamtgebühr aber etwas geringer als im Selfstorage. Die Einlagerung in einem konventionellen Lagerhaus bietet sich also an, wenn Sie gut organisiert sind, die Sachen wirklich für eine längere Zeit nicht brauchen und ein bisschen besser vorausplanen können.
Der gute alte Container für die Möbeleinlagerung
Nicht sonderlich schick, aber unheimlich praktisch: Der gute alte Container. Klingt erstmal befremdlich, ist aber eine gute Idee. Wird das Haus oder die Wohnung umgebaut und Sie müssen den Hausrat nur kurzfristig zwischenlagern, dann ist der Container eine gute Idee. Ein Container passt in den Vorgarten, man spart sich den Umzugswagen und lange Fahrwege. Perfekt! Bau-, Logistik- oder Spezialunternehmer bieten Lagercontainer zum Mieten an. Inklusive Anlieferung und Abholung natürlich. Wer sonst sollte das stemmen können?
Container bieten sich auch an, wenn Sie den Hausrat für längere Zeit in einer Lagerhalle unterbringen möchten. Ist der Container befüllt, lassen Sie ihn abholen und an den Bestimmungsort bringen. Dort sind die Güter, die sich im Container befinden, vor grober Witterung und Feuchtigkeit ganz gut geschützt. Ein grosser Vorteil ist der Platz, den diese Variante bietet. In einem Standardcontainer lässt sich locker der Hausrat eines mittelgrossen Hausrats verstauen.
Die Kosten für die stählernen Kisten variieren stark. Besonders die Anlieferung und das Abholen schlagen ins Budget. Am besten fragen Sie bei einem Unternehmen in Ihrer Nähe direkt nach.
Lager-Boxen für kleine Mengen
Nicht nur Ihre Einrichtungsgegenstände brauchen Platz zum Zwischenlagern. Oftmals sind es auch nur ein paar wichtige Dokumente und Ordner, die kurzfristig ausgelagert werden müssen. Hier gibt es kleine, abschliessbare Lager-Boxen, die in klimatisierten Räumen abgestellt werden. Das richtige Klima ist insbesondere bei Dokumenten sehr wichtig, damit diese keinen Schaden nehmen. Auch bei eingelagerten Boxen ist der regelmässige Zugang kein Problem.
Und was nun?
Wie immer gilt es: Offerten einholen. Je nachdem, wie lange Sie welche Sachen wo einlagern müssen, entscheidet sich die beste Option für Sie. Kleiner Tipp am Rande: An Standorten wie Bern oder Zürich ist die Einlagerung natürlich am teuersten. Wenn die Möbel sowieso für ein Jahr oder länger zwischengelagert werden müssen, dann geht das auch an einem preisgünstigeren Standort, oder?