Wasserbetten – hört sich erstmal ziemlich exotisch an. Viele denken dabei an gluckernde Geräusche, nicht endende Wellenbewegungen und die Gefahr, das Schlafzimmer mit einem lauten Peng komplett unter Wasser zu setzen. Um Vorurteile aus dem Weg zu räumen, müssten Sie ein Wasserbett einfach mal ausprobieren. Fakt ist, dass sich besonders viele Menschen, die mit Rückenproblemen zu kämpfen haben, mit der möglichen Anschaffung eines Wasserbettes beschäftigen. Wir bringen für Sie Licht ins Dunkel. Hier sehen Sie, was wir über die Vor- und Nachteile und auch über die Mythen von Wasserbetten herausgefunden haben.

Wasserwellen im Sonnenuntergang

Gute Gründe dafür: Die Vorteile eines Wasserbettes

Hilfe bei Schlaflosigkeit

Fragt man Wasserbett-Schläfer nach ihren Argumenten für dieses spezielle Bett, lautet die Antwort meistens: absoluter Schlafkomfort. Unbestreitbar möchte diesen niemand missen, sobald er sich an diese Art von Schlafen gewöhnt hat. Der Wasserkern des Bettes verfügt über sogenannte Beruhigungsstufen, die für den Benutzer individuell eingestellt werden. Mit Beruhigungsstufe ist die Nachschwingzeit des Bettes gemeint. Also die Wellenbewegung, nachdem Sie sich selbst bewegt haben. Die Nachschwingzeit reicht von „fast gar nicht“ bis hin zu zehn bis 15 Sekunden.

Wasserbetten sind immer beheizt. Die wohlige Wärme sorgt dafür, dass man schneller einschläft und das Bett nicht mit seinem Körper erst noch warmheizen muss. Wasserbett-Schläfer berichten übrigens, dass ihre Schlafperioden länger und erholsamer wurden. Kein lästiges Aufwachen und Herumwälzen mehr mitten in der Nacht.

Liegen ohne Druckpunkte

Das Wasserbett passt sich perfekt an Ihre Körperform an. Gerade wenn Sie unter Rücken- oder Gelenkschmerzen leiden (und wenn nicht, das Alter lässt sich nicht aufhalten!), kann ein Wasserbett für Linderung sorgen, da keine Druckpunkte an Hüfte und Schulter entstehen. Stellen Sie sich einfach vor, Sie liegen auf Wolken – so muss es sich ungefähr anfühlen. Das ist übrigens auch ein Grund, warum Wasserbetten für Schwangere so bequem sein sollen. Der Bauch kann einfach mal abgelegt werden und nichts drückt oder fühlt sich schwer an.

Allergie adé!

Allergien sind in unserer Gesellschaft angekommen. Eine besonders fiese Form ist die Hausstauballergie. Wenn Sie zu den Niesern gehören, die allergisch auf Milben & Co reagieren, sollten Sie sich ernsthaft überlegen, ob ein Wasserbett Abhilfe schaffen kann. Hygienisch gesehen ist ein Wasserbett nämlich absoluter Marktführer. In herkömmlichen Matratzen sammeln sich die kleinen Milben-Viecher und futtern Hautschüppchen und Schweiß. Allergisch reagiert man auf den Kot dieser Milben, der sich bei jeder Bewegung wie Staub im Zimmer verteilt. Fertig ist die Hausstauballergie! Eine normale Matratze kann man nicht komplett von Milben reinigen. Ein Wasserbett hingegen ist abwischbar. Die Vinyl-Oberfläche können Sie rückstandlos reinigen und die Textilauflage einfach in die Waschmaschine schmeissen. Bei den gängigen Matratzen ist das nicht möglich und ein Wasserbett gilt somit als viel hygienischer.

 

Was dagegen spricht: Die Nachteile eines Wasserbettes

Einmal in die Tasche greifen: Die Anschaffungskosten eines Wasserbettes

Tja, nichts für winzig kleine Geldbeutel. Bei der Anschaffung müssen Sie schon ein bisschen investieren, schliesslich soll das Wasserbett qualitativ hochwertig sein. Aufpassen müssen Sie beim Kauf auf die genaue Bezeichnung. Teilweise werden für sehr günstige Preise Wasserbetten angeboten, die aber lediglich als „Leichtwasserbetten“ bezeichnet werden können. Hier handelt es sich um Matratzen, die mit Wasser gefüllt und nur wenige Zentimeter hoch sind.

Allermindestens 1’500 CHF sollten Sie einkalkulieren. Suchen Sie ein wirklich langlebiges Wasserbett, welches perfekt zu Ihnen passt, kommen Sie schnell auf ca. 4’000 CHF. Mit der Anschaffung ist es übrigens nicht getan. Ein Wasserbett verursacht auch laufende Kosten, da es schließlich immer beheizt werden muss. Das sollten Sie bei Ihren Stromkosten einkalkulieren.

Besser nicht schwitzen!

Ein Wasserbett ist nicht ganz so atmungsaktiv wie ein herkömmliches Bett, da die Feuchtigkeit durch den Kunststoffkern nur nach oben entweichen kann. Wenn Sie sowieso schon dazu neigen, während des Schlafs viel zu schwitzen, müssen Sie sich das mit dem Wasserbett noch mal gründlich überlegen und einen Experten im Fachgeschäft zu Rate ziehen.

Hege und Pflege eines Wasserbettes

Ein Wasserbett möchte gehegt und gepflegt werden. Es muss regelmässig Wasser-Konditionierer nachgefüllt werden. Dieser verhindert, dass das Wasser umkippt oder veralgt. Auch Vinylpflegemittel kommt häufiger zum Einsatz. Das ist alles nicht wirklich kompliziert, aber schon ein beträchtlicher Zeitaufwand, der einkalkuliert werden muss.

Bitte beweglich bleiben

Stellt sich der oben angepriesene ruhigere Schlaf bei Ihnen nicht ein, müssen Sie sich daran gewöhnen, dass das Umdrehen und Aufstehen etwas schwerer fällt als auf einer normalen Matratze. Auch das morgendliche Aufstehen ist dann mit einem etwas grösseren Kraftakt verbunden. Aber solange Sie jung und fit sind, sollte das eigentlich kein Problem sein.

Alles ist neu: Umgewöhnungsphase

Viele Wasserbett-Schläfer berichten von einer nicht unerheblichen Eingewöhnungsphase, die sie erst einmal hinter sich bringen mussten. Hier kann man aber auch an den oben erklärten Beruhigungsstufen nachjustieren.

 

Die grössten Mythen über Wasserbetten

Wie gesagt, viele Leute denken sich: Wasser und Bett? Das kann doch nicht gutgehen! Diesem und zwei anderen Mythen sind wir auf den Grund gegangen.

Das Wasserbett flutet Ihr Schlafzimmer…

…nicht! Die wahrscheinlich grösste Angst von Nicht-Kennern ist das plötzliche Platzen verbunden mit einem reissenden Fluss in der Wohnung. Wir können Sie beruhigen, das passiert nicht. Selbst, wenn ein Wasserbett leckt, tropft auslaufendes Wasser in eine Sicherheitswanne unter der Matratze. Und solch ein Leck kann natürlich auch wieder geflickt werden.

Wenn sich mein Partner bewegt, wache ich auf.

Auch das stimmt nicht. Es gibt das sogenannte duale System. Das bedeutet, dass es in einem Wasserbett zwei unterschiedliche, abgeschlossene Wasserkerne gibt. Die können sogar unabhängig voneinander in unterschiedlichen Beruhigungsstufen eingestellt werden. Ach, und gluckernde Laute geben die Wasserbetten auch nicht von sich.

Und wenn das Bett durch den Fussboden bricht?

Ganz ehrlich, es ist bisher noch kein Fall bekannt geworden, in dem ein Wasserbett durch die Decke gebrochen ist. Und das, obwohl es mehrere hundert Kilo wiegen kann. Gerade bei Neubauten sollte diese Last überhaupt kein Problem sein. Wohnen Sie in einem Altbau, können Sie gerne einen Statiker um seine Meinung bitten, aber der wird Ihnen vermutlich das Gleiche sagen. Was Sie trotzdem bedenken sollten: Wählen Sie den Platz für Ihr Wasserbett gut aus. Da es so schwer ist, lässt es sich nicht mehr verrücken, wenn es erst einmal steht!

 

Kaufen Sie sich ein Wasserbett?

Sollten Sie sich für ein Wasserbett entscheiden, planen Sie ausreichend Zeit dafür ein und lassen Sie sich fachmännisch beraten. Schliesslich soll das alles nicht in einer Fehlinvestition enden. Und wenn es dann bei Ihnen zu Hause steht, würden wir gern mal probeliegen!