Es gibt ja tatsächlich Leute, die behaupten, Putzen mache ihnen richtig Spass. Sie gehören dazu? Herzlichen Glückwunsch. Dann kennen Sie sicher schon alle Putztricks und Hausmittelchen und wissen, was beim Reinigen der Wohnung beachtet werden muss. Sie können also aufhören zu lesen oder schauen, ob wir doch noch Ihren Putz-Horizont erweitern können. Für alle anderen, die nicht so viel Spass daran haben, sich mit Besen und Lappen zu bewaffnen, ist Weiterlesen Pflicht. Wir erklären, wie Sie beim Wohnungsputz am besten vorgehen. Und mal ehrlich, so schlimm ist es wirklich nicht.

Person reinigt die Wohnung

Ordentlich was los: Treffpunkt Küche

Nehmen wir uns die Küche doch einmal direkt als Erstes vor. Hier gibt es ordentlich was zu tun. Gesellige Kochabende und die tägliche Nutzung von Kühlschrank und Spüle hinterlassen nun mal ihre Spuren. Eine gute Idee ist es, kleinen Schmutzkram immer sofort zu beseitigen. Putzt man immer mal ein bisschen und macht direkt nach dem Kochen sauber, steht man irgendwann nicht vor einem unüberwindbaren Berg Dreck.

Schrubben Sie die Arbeitsplatten von Zeit zu Zeit auch mal ordentlich ab. Die richtige Methode hängt davon ab, aus welchem Material diese ist. Bei Holz müssen Sie zum Beispiel darauf achten, keine scheuernden Reinigungsmittel zu verwenden. Kunststoff hingegen ist in der Hinsicht robuster.

Kühlschrank reinigen

Täglich wird er geöffnet, Speisen kommen rein und raus. Der Kühlschrank ist ein willkommener Ort für Bakterien und unangenehme Gerüche. Wie viele Keime und Bakterien sich hier tummeln, erzählen wir Ihnen jetzt lieber nicht. Fangen Sie einfach direkt mit dem Saubermachen an und denken Sie nicht drüber nach.

Wie häufig sollte der Kühlschrank gereinigt werden?

Den Kühlschrank sollten Sie einmal im Monat putzen. Räumen Sie ihn hierfür komplett leer und stellen Sie die Lebensmittel in eine Box an einen kühlen Ort. Nehmen Sie alle Ablagefächer und Glasböden heraus. Die können Sie ganz normal mit heissem Wasser und Spülmittel abwaschen und hinterher abtrocknen. Fürs Abwischen im Inneren genügt häufig auch heisses Wasser. Bei Flecken einfach ein bisschen Essig hinzugeben. Die Gummidichtungen aber bitte ohne Reinigungsmittel abwischen, sonst werden sie porös. Abtauen müssen Sie den Kühlschrank übrigens nur einmal im Jahr und nicht jeden Monat.

Backofen und Backbleche reinigen

Ja, es lohnt sich nach dem Pizza backen auch mal einen Blick in den Ofen zu werfen. Sie ahnen es sicher. Der heruntergetropfte Pizzakäse hat sich richtig schön ins Backblech und auf dem Backofenboden eingebrannt. Ups. Auch hier gilt: Nicht zu lange warten. Je stärker die Verschmutzung, desto schwieriger ist es, alles wieder lupenrein sauber zu bekommen.

Bei der Backofenreinigung haben sich Hausmittel bisher gut bewährt. Spezielle Backofenreiniger versprechen zwar einen guten Erfolg, sind aber häufig schädlich für Umwelt und Gesundheit. Backpulver hingegen ist eine gute Wahl, um Verkrustungen den Garaus zu machen. Vermischen Sie drei oder vier Päckchen Backpulver mit 100 Milliliter Wasser, bis sich daraus eine dickflüssige Paste ergibt. Diese tragen Sie auf die verkrusteten Stellen im Backofen oder auf dem Backblech auf und lassen alles über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen können Sie alles mit einem Schwamm und heissem Wasser abwischen. Für den Rest des Backofens nehmen Sie einfach Essig oder Zitronenessenz, um Fettflecken und Co zu entfernen.

Schritt für Schritt die Wohnung reinigen: Das Badezimmer

Ei wei, im Badezimmer grüsst mal wieder das Kalk-Monster. Da hat man schon gar keine Lust, mit dem Putzen überhaupt anzufangen. Wenn Sie allerdings klug vorgehen, ersparen Sie sich viel Extraarbeit.

  • Zuallererst kommt der WC-Reiniger in die Toilette, damit er Zeit zum Einwirken hat.
  • Räumen Sie alle Gegenstände weg, die beim Putzen im Weg stehen könnten.
  • Leeren Sie die Mülleimer und wechseln Sie die Beutel aus.
  • Um den Kalk zu entfernen können Sie professionelle Entkalker nutzen. Herkömmlich kann man auch Hausmittel wie Zitronensäure oder Essigreiniger benützen.
  • Badewanne und Dusche wischen Sie mit einem Mikrofasertuch und dem Essigreiner durch.
  • Beim Duschvorhang reicht es, wenn Sie ihn einmal im Monat bei 30 Grad durchwaschen und dann zum Trocknen einfach wieder aufhängen.

Wenn Sie keine Wassertropfen an der Wand hinterlassen möchten, besorgen Sie sich einen Abzieher. Damit erstrahlt das Bad in einem neuen Glanz. Zumindest bis zur nächsten Dusche… Aber mit einem Abzieher nach dem Duschen kurz die Wände von Wassertropfen zu befreien, ist sowieso eine ziemlich gute Idee. Je weniger Feuchtigkeit, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sich Schimmel breit macht.

Als nächstes können Sie sich daran machen, die Toilette zu reinigen. Der WC-Reiniger ist jetzt lang genug eingewirkt. Bei der Toilette wischen Sie erst die Aussenseite, am besten mit Glasreiniger, ab und arbeiten sich dann weiter nach innen vor. Sehen Sie zu, dass Sie mit der Klobürste ordentlich am inneren Rand herumschrubben, um hartnäckigen Schmutz zu lösen. Die Putzutensilien (Klobürste natürlich ausgenommen) kommen danach bei 60 Grad in die Waschmaschine.

Zu guter Letzt fegen Sie einmal durchs Bad, damit Sie hinterher freie Bahn zum Wischen haben. Öffnen Sie am besten ein Fenster, damit alles schnell trocknet. Dann stellen Sie wieder alles an seinen ursprünglichen Platz zurück. War doch gar nicht so schlimm, oder?

Hier muss der Profi ran: Cheminée

Damit es im Kamin in der kalten Jahreszeit gemütlich knistern kann, sollte das Cheminée gründlich gereinigt werden. Hier müssen Sie einen Cheminéefeger kommen lassen, der das übernimmt und zusätzlich auch den Brandschutz kontrolliert. Wie das genau abläuft ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich, da es in der Schweiz verschiedene Kaminfeger-Systeme gibt. Erkundigen Sie sich bei der Gemeinde, wie es da speziell für Sie aussieht.

Die Häufigkeit der Reinigung hängt von der Art des Cheminées ab und wie oft man ihn benutzt. Bis zu dreimal im Jahr kann es nötig sein, dass der Kaminfeger vorbeikommt. Sprechen Sie das aber genau mit einem Fachmann ab.

Und was ist mit dem Rest?

Mit Bad, Küche und Cheminée ist es mit der Putzorgie natürlich nicht getan. Schlaf- und Wohnzimmer gehören auch noch dazu. Merken Sie sich zum Putzen einfach ein paar Grundregeln:

  • Zimmer werden von oben nach unten geputzt. Es macht ja keinen Sinn, wenn man erst staubsaugt, dann die Regale abwischt und neuer Dreck auf den Boden fällt.
  • Platz machen: Räumen Sie beim Putzen erstmal alles weg, was im Weg stehen könnte. Dann können Sie einmal grossflächig sauber machen und alles wieder hinstellen.
  • In die Ecken gucken: Machen Sie sich die Mühe und putzen Sie auch in den Ecken. Nur so kann man überprüfen, ob sich nicht vielleicht doch ein kleiner Schimmelpilz hinters Sofa verirrt hat.

Weitere Tipps für eine hygienische Wohnung

1. Einfach zu keimfreier Kleidung

Harmlose Keime werden in der Regel selbst bei niedrigeren Temperaturen aus den Stoffen gespült. Wenn ein Familien-Mitglied krank ist, sollte jedoch zusätzlich ein Hygienespüler verwendet werden. Bei Handtüchern, Unterwäsche oder Ähnlichem ist man mit einer 60-Grad-Wäsche auf der sicheren Seite.

2. Teppiche 1 Mal im Jahr professionell reinigen

Im Wohnzimmer, unter dem Esstisch oder vor dem Bücherregal – Teppiche lassen jeden Raum im Nu wohnlich und gemütlich erscheinen und laden oftmals sogar ein, auf dem Boden zu sitzen. Im Laufe der Zeit sammelt sich in langen wie auch kurzen Fasern jede Menge Dreck an, den auch der beste Staubsauer nicht 100% entfernen kann. Ein hervorragender Nährboden für Keime.

Unsere Experten empfehlen Teppiche 1-2 Mal pro Jahr professionell reinigen zu lassen, um neben der umfänglichen Säuberung auch die Farbfrische wiederherzustellen.

3. Handtücher und Bettwäsche öfters waschen, als man denkt

Mit jeder Benutzung werden Hautpartikel und Feuchtigkeit an das Handtuch übertragen – Ein perfektes Umfeld für Bakterien. Sowohl das Handtuch für die Hände, als auch die Duschtücher sollten nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen alle 3 Tage gewechselt werden. Hautpartikel spielen auch bei unserer Bettwäsche eine grosse Rolle. Hier genügt es jedoch alle zwei Wochen das Bett frisch zu beziehen. Es sei denn, Sie sind krank oder schwitzen viel in der Nacht. Dann empfiehlt sich auch hier das Wechseln alle drei Tage. Die Temperatur von mind. 60°C ist bei der Handtuch- und Bettwäsche unerlässlich, um alle Bakterien zu beseitigen. Ansonsten können sogar bei frisch duftender Wäsche noch Keime vorhanden sein.

Bei Handtüchern ist ergänzend auch die Lagerung der gebrauchten Tüechli sehr wichtig. Bleiben diese länger feucht, entsteht eine Umgebung, in der sich Bakterien so richten wohlfühlen und sich schnell vermehren. Am besten benutzt man einen Handtuchhalter, statt einem Handtuchhacken. Wenn dieser noch beheizt ist, trocknet das Handtuch um so schneller und man kann sich nach dem Duschen auf ein angenehm warmes Duschtuch freuen.

4. Kinderspielzeug reinigen

Unsere Kleinsten sabbern gerne alles an, was ihnen in die Händchen kommt. Deshalb empfehlen wir Plastikspielzeug von Kindern mind. einmal im Monat, in einem Wäschesack oder Kissenbezug mit Reissverschluss zu verpacken und bei 30-Grad in der Waschmaschine zu waschen. Mit einem Hygienespüler kann man sich sicher sein, dass alle Keime entfernt werden.

5. Vorhänge auflassen

In einer Studie der Universität von Oregon haben Forscher herausgefunden, dass in Räumen die Menge an Bakterien im direkten Zusammenhang mit dem einfallenden natürlichen Licht steht. Je mehr Tageslicht durchs Fenster scheint, desto weniger Keime befinden sich in diesem Zimmer. UV-Strahlen haben nämlich die Fähigkeit Bakterien abzutöten. Menschen, die ihrer Wohnung wenig Sonnenlicht gönnen, sind aufgrund dessen besonders anfällig für Atemwegserkrankungen.