Sharing Economy ist in aller Munde. Bei der Vermietung der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses über Online-Portale wie Airbnb zeigen sich die Schweizer jedoch zurückhaltend. Zu diesem Resultat kommt die Wohntraumstudie 2018. Ein Gastbeitrag von MoneyPark.

Ein pinke Hausfassade mit grünen Türen - sharing economy in der Schweiz

Anlässlich der aktuellen Wohntraumstudie hat MoneyPark 1021 Schweizerinnen und Schweizer zu ihren Wünschen und Bedürfnissen betreffend ihrer aktuellen Wohnsituation befragt. Wie sich zeigt, haben ganze 94 Prozent der Befragten ihr Mietobjekt beziehungsweise ihr Wohneigentum noch nie über eine Online-Plattform wie Airbnb untervermietet.

Airbnb und Co – so funktioniert‘s

Das Grundprinzip von Airbnb: Gastfreundliche Hosts vermieten Wohnraum, den sie nicht benötigen für ein wenig Extrageld. Airbnb betont als zentrales Element den persönlichen Austausch, um den Urlaubsort aus Sicht der Einheimischen zu sehen. Im Unterschied zur klassischen Untermiete bestimmen Sie bei Portalen wie Airbnb den Zeitpunkt der Vermietung selber und können so die Wohnung bei Bedarf selber nutzen. Auch den Tarif bestimmen Sie selber. Neben Zweit- und Drittwohnungen handelt es sich bei den angebotenen Objekten auch um Mietwohnungen. Die Untervermietung einer Liegenschaft regelt Art. 262 OR, wonach ein Mieter nur mit Zustimmung des Vermieters untervermietet werden dürfen.

Meine Wohnung ist deine Wohnung – nicht in der Schweiz

Die Schweizer scheinen es lieber privat zu mögen: Auch künftig haben 79 Prozent der Befragten Schweizerinnen und Schweizer nicht vor, ihr Zuhause zur Untermiete anzubieten. Ein Grossteil der Befragten, die sich dies in Zukunft vorstellen können, lebt aktuell zur Miete in einer WG.

Untervermietung aus sozialen Gründen

Bei dieser Gruppe ist wenig überraschend auch die Bereitschaft am grössten, das Wohnobjekt künftig zur Untermiete anzubieten. Die Gründe sind dabei sehr unterschiedlich. So werden einerseits Kostengründe genannt, aber auch soziale Gründe wie die Neugier, neue Leute kennenzulernen. Ein weiterer Grund ist schlichtweg ein längerer Auslandsaufenthalt, während dem die Immobilie untervermietet werden soll.

Der Hauptwohnsitz wird seltener untervermietet als die Ferienwohnung

Die überraschend kleine Anzahl Personen, die ihre Immobilie auf einer Plattform wie Airbnb zur Untermiete anbieten oder sich dies vorstellen können, dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Befragten nach der Vermietung des Hauptwohnsitzes gefragt wurden.

Bei den Ferienwohnungen zeigt sich ein anderes Bild. Gemäss aktueller Zahlen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich macht das Airbnb-Angebot ganze 10 Prozent der hiesigen Hotellerie aus. Besonders stark gewachsen ist das Angebot in Kantonen mit vielen Ferienwohnungen. Wenn die Schweizer die eigenen vier Wände vermieten, dann also eher die Ferienwohnung als den Hauptwohnsitz.

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