Was müssen Sie beachten, wenn Sie eine Wand streichen? Wie bereiten Sie die Wand vor? Welche Werkzeuge brauchen Sie und wofür? Mit dieser Anleitung in drei Schritten und einigen Extratipps streichen Sie Ihre Wand wie ein Experte.

Ganz viele Farben auf einem Tisch um damit eine Wand zu streichen

Sie ziehen um und müssen Ihre Schlafzimmerwand für den nächsten Mieter neu streichen? Oder Sie sind frisch eingezogen und möchten Ihrem Wohnzimmer mit einer farbigen Wand einen frischen Farbton verpassen? In beiden Situationen können Sie unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung für das richtige Streichen von Wänden gut gebrauchen.

Schritt 1: Die Wand kontrollieren und vorbehandeln

Besonders wichtig ist, dass die Wand die neue Farbe aufnehmen kann. Sie müssen also den Untergrund gewissenhaft kontrollieren und vorbehandeln, denn dieser muss staubfrei, trocken, sauber, glatt und tragfähig sein. Hat die neu zu streichende Wand einen Altanstrich, der abblättert und somit nicht mehr tragfähig ist? Dann müssen Sie diesen mit einer Bürste und Wasser abwaschen.

Ebenfalls problematisch kann ein Kalkanstrich sein. Diesen erkennen Sie, indem Sie mit einem dunklen Tuch über die Wand fahren und Farbrückstände daran hängen bleiben. Auch bei einem kreidigen Abrieb müssen Sie zuerst mit Bürste und Wasser dahinter. Solche vorbelasteten Wände sollten vor dem finalen Anstrich zuerst getrocknet und nach dem Abkleben mit Tiefengrund vorbehandelt werden. Dies garantiert, dass die Wand gleichmässig saugfähig ist und die Farbe später überall gleich gut aufnehmen kann.

Extratipp: Ob ein Altanstrich noch tragfähig ist oder nicht, finden Sie heraus, indem Sie einen Klebestreifen auf die Farbe drücken und diesen dann ruckartig wegziehen. Bleibt Farbe daran kleben, müssen Sie sie vorher abwaschen.

Schritt 2: Die Wand abkleben

Zur Vorbereitung gehört auch das Abkleben von Bereichen, die Sie nicht streichen möchten. Dazu gehören zum Beispiel Steckdosen, Lichtschalter, Türrahmen oder Fensterrahmen. Nehmen Sie ein Klebeband und kleben Sie diese Flächen sorgfältig ab. Üben Sie dabei genug Druck auf das Abdeckband aus, sodass es einen guten Oberflächenkontakt hat und die Farbe später beim Anstrich nicht unter das Klebeband läuft. Natürlich müssen Sie auch den Boden abdecken. Dafür eignet sich Maler-Abdeckvlies am besten.

Extratipp: Wenn Sie das Klebeband nach dem Streichen wieder entfernen, reissen Sie es nicht ruckartig weg, sondern ziehen Sie es langsam und gleichmässig ab.

Schritt 3: Die Wand grundieren und streichen

Nach dem Abkleben und Abdecken können Sie endlich mit dem Streichen beginnen. Falls Sie in Schritt 1 herausgefunden haben, dass Ihre Wand zuerst mit Tiefengrund gestrichen werden sollte, grundieren Sie sie mit einer Malerrolle oder einem Quast. Bevor Sie dann mit dem finalen Anstrich beginnen, müssen Sie den Tiefengrund trocknen lassen. Die Trockenzeit kann je nach Marke variieren. Deshalb sollten Sie unbedingt die Anleitung auf der Verpackung lesen.

Nach der Grundierung kann mit dem Anstrich der ausgewählten Farbe begonnen werden. Weisse Wände sollten dabei wenn möglich nur einmal gestrichen werden, da sich beim zweiten Mal leicht Schlieren bilden könnten. Dunkle Farben oder Farben mit einer geringen Deckkraft müssen zweimal gestrichen werden. Hier ist wieder Geduld angesagt: Bevor mit dem zweiten Anstrich begonnen werden kann, muss der erste trocken sein.

Vier Extra-Tipps für das Streichen:

  1. Von oben nach unten: Beginnen Sie immer oben an der Wand oder an der Raumdecke mit dem Streichen.
  2. Streifen vermeiden: Ursachen für unschöne Streifen gerade bei grossen Wänden ist, dass die Farbe zu wenig schnell aufgetragen wurde. Wird nämlich die nächste Bahn begonnen, wenn die andere schon trocken ist, sind diese Übergänge anschliessend für immer sichtbar. Deshalb ist es auch lohnenswert, eine grosse Fläche zu zweit zu malen, so lässt sich dieser Fehler verhindern. Und in Gesellschaft malt es sich sowieso besser.
  3. Luftzug vermeiden: Lassen Sie während dem Streichen Ihrer Wand niemals Fenster und Türen offen, denn der Durchzug trocknet Ihre Wand ungleichmässig und schnell.
  4. Ränder richtig malen: Wenn Sie die Ränder mit einem Pinsel streichen, verteilen Sie anschliessend die Farbe noch mit einer kleinen Rolle, so stellen Sie sicher, dass auch an den Rändern die Farbe gleichmässig verteilt ist und sie sich nach dem Trocknen nicht vom Rest der Wand abheben.

Farbe und Werkzeuge

Auch wenn Sie sonst ein Sparfuchs sind: Beim Kauf von Farbe lohnt es sich, etwas mehr Geld für eine hochwertige Farbe auszugeben. So können Sie sich einiges an Zeit und Ärger ersparen. Kaufen Sie zudem nicht knapp Farbe ein. Beachten Sie dafür die Angaben des Herstellers: Für welche Fläche reicht die Farbe und reicht der Inhalt für einen oder zwei Anstriche? Neben der Farbe und dem Material für das Abdecken, wie dem Abdeckvlies und dem Klebeband, brauchen Sie natürlich auch noch Pinsel, Farbroller und ein Abstreifgitter.

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung und den Extra-Tipps sind Sie nun bestens gerüstet, um eine Wand in Ihrem neuen oder Ihr altes Zuhause neu zu malen.

Wände in der Mietwohnung streichen

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie in der Mietwohnung Ihre Wände streichen dürfen? Grundsätzlich benötigen Sie eine Genehmigung des Vermieters. In unserem Text zum Thema Wände in der Mietwohnung streichen erfahren Sie mehr über Ihre Rechte und Pflichten.